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Fakten und FAQ zum Thema Wärmepumpe
Wenn es um nachhaltige und effiziente Heiztechnologien geht, erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. Doch welche Vorteile bietet es im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen? In diesem Beitrag werden wir tiefer in die Materie eintauchen und wichtige Fakten und häufig gestellten Fragen rund um das Thema Wärmepumpe beantworten. Egal, ob Sie bereits mit dem Gedanken spielen, eine Wärmepumpe in Ihrem Zuhause einzusetzen oder einfach nur neugierig sind, mehr darüber zu erfahren – hier sind Sie genau richtig!
1. Zahlen und Fakten zu Wärmeerzeugern

Der Begriff Wärmeerzeuger ist ein Sammelbegriff für alle Arten von Heizgeräten, die zur Erzeugung von Wärme zur Versorgung von Wohngebäuden und deren Warmwasserbereitung benötigt werden.

Die für die Wärmeerzeugung gängigsten Brennstoffe sind Gas, Öl, Fernwärme und Strom.
Der Marktanteil für die Jahre 1995 und 2021 gliedert sich wie folgt auf:
Wärmeerzeuger 1995 2021
Gas 37,4 % 49,5 %
Öl 34,0 % 24,8 %
Fernwärme 12,0 % 14,1 %
Strom 5,6 % 2,5 %
Wärmepumpenstrom / Sonstige 11,0 % 9,0 %

Quelle: Statista Juli 2023

Der Absatz von Wärmeerzeugern im Jahr 2021 gliedert sich wie folgt auf:
  • 70,3 % Wärmeerzeuger Gas
  • 4,9 % Wärmeerzeuger Öl
  • 16,6 % Wärmeerzeuger Wärmepumpen

Quelle: Statista Juli 2023

Von wann sind die im Bestand befindlichen Wärmeerzeuger?
  • 1980 bis 1989: Ölheizung (ohne Brennwert) ca. 15 %, Gasheizung ca. 9 %
  • 1990 bis 1999: Ölheizung (ohne Brennwert) ca. 50 %, Gasheizung ca. 50 %
  • 2000 bis 2009: Ölheizung (ohne Brennwert) ca. 28 %, Gasheizung ca. 27 %
  • 2010 bis 2019: Ölheizung (ohne Brennwert) ca. 5 %, Gasheizung ca. 14 %
Die restlichen Anlagen sind vor 1980 bzw. nach 2019 erstellt worden.

Quelle: Statista Juli 2023

Vorsorglich weisen wir darauf hin, dass die nachfolgenden Preise stark schwanken können. Jedoch werden diese Preise für die nachfolgenden Berechnungen genutzt, um die Beispiele mit Kosten zu belegen.
Wärmeerzeuger Preis/kWh Preis bei 18.000 kWh
Gasheizung 0,13 € 2.340,00 €
Ölheizung 0,16 € 2.880,00 €
Wärmepumpe (25 % Strom) 0,10 € (0,40 €) 1.800,00 €
Pelletheizung 0,15 € 2.700,00 €
Elektroheizung 0,42 € 7.560,00 €

Quelle: Wegatech Juli 2023

Durch den hohen Anteil von Gas- und Ölheizungen werden nur diese beiden Werte herangezogen. Der Ausstoß an CO2 pro kWh (thermisch) liegt für:
  • Gasheizung: 202 g/kWh
  • Ölheizung: 266 g/kWh
Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 18.000 kWh ergeben sich folgende Jahresmengen:
  • Gasheizung: 3,29 t CO2
  • Ölheizung: 4,44 t CO2
Jahr Preis CO2 pro Tonne Gas Öl
2021 25,00 € 82,25 € 111,00 €
2022 30,00 € 98,70 € 130,20 €
2023 30,00 € 98,70 € 130,20 €
2024 35,00 € 115,15 € 155,40 €
2025 45,00 € 148,05 € 199,80 €
2026 55,00 € 180,95 € 244,20 €

Quelle: Verbraucherzentrale Februar 2023
2. Zahlen und Fakten zu Wärmepumpen

Nachfolgend beziehen wir uns auf Luft/Wasser-Wärmepumpen, da diese die am häufigsten verbauten Wärmerzeuger sind. Des Weiteren gibt es noch Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen. Diese dienen dazu die Heizlast des Gebäudes ggf. mit der Warmwasserbereitung und anderen Verbrauchern zu decken. Es gibt zwei unterschiedliche Systeme:

  • Die Split Variante teilt sich in Inneneinheit und Außeneinheit auf. In der Inneneinheit befinden sich die wasserführenden Bauteile sowie die Regelung. In der Außeneinheit befinden sich die kältemittelführenden Bauteile. Beide Einheiten werden mit einer Kältemittelleitung durch einen zugelassenen Fachbetrieb (Kälteanlagenbauer) miteinander verbunden.
  • Bei einem Monobloc handelt es sich um nur „eine“ Einheit, in der sich alle benötigten Bauteile befinden. Hier sind keine Arbeiten am Kältenetz notwendig. Der Monobloc wird außerhalb des Gebäudes aufgestellt und mittels Rohrleitung an das bestehende Heizungsnetz angeschlossen.

Die Funktionsweise bei einer Luft/Wasser-Wärmepumpe ist die umgekehrte wie bei einem Kühlschrank. Durch Änderung des Aggregatzustandes des Kältemittels wird Energie frei, die dem Hydrauliksystem zugeführt wird. Als Medium wird hier Kältemittel verwendet. Die häufigsten sind R32 (verwendet in Splitanlagen) und R290 (verwendet beim Monobloc). Gewisse Kältemittel werden ab 2025 gemäß EU-Richtlinie (F-Gas-Verordnung) verboten. Hier sollten Fachbetrieb und Endkunde schon bei der Angebotserstellung darauf achten, dass das verwendete Kältemittel nicht unter das zukünftige Verbot fällt. Des Weiteren etabliert sich auch die Trinkwasserwärmepumpe am nationalen Markt stetig.

Es gibt zahlreiche Hersteller von Wärmepumpen aus Deutschland, Europa, Asien und den USA. Die erste deutsche Wärmepumpe wurde 1968 konstruiert und 1976 in ein größeres Fertigungs­programm aufgenommen. 2022 waren 1,45 Mio. Wärmepumpen in Betrieb, ca. 980.000 Luft/Wasser- und ca. 405.000 Sole/Wasser-Wärmepumpen. Hinzu kommen noch ca. 300.000 Trinkwasserwärmepumpen.

Im Jahr 2022 wurden 236.000 Wärmepumpen neu installiert – davon 176.000 im Altbau und ca. 60.000 im Neubau. Der Hauptanteil waren 140.000 Monobloc-Varianten und ca. 65.000 Split-Anlagen sowie 31.000 Sole–Wärmepumpen. Hinzu kommen noch 45.500 Trinkwasserwärmepumpen.

Im gesamten Jahr 2022 wurden ca. 929.000 Wärmeerzeuger in den deutschen Markt gebracht, die Wärmepumpe hatte einen Marktanteil von ca. 25%.

Der nachfolgende Auszug basiert auf Zahlen der European Heat Pump Association für das Jahr 2022:
Land Strompreis (€/kW) Verkaufte Einheiten St. Einwohner in Mio.
Finnland0,328196.3595.5
Norwegen0,338150.0005.4
Schweden0,308215.37310.5
Dänemark0,61088.8335.9
Italien0,401513.53559.0
Frankreich0,258627.77667.8
Niederlande0,475125.72017.6
Deutschland0,374275.59783.2
Großbritannien0,33055.16867.3

Die Kosten einer Luft/Wasser-Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus liegen zwischen 20.000,00 € und 35.000,00 € für den Endkunden. Wir gehen – wie Punkt 4.11 in unserer Beispielrechnung verdeutlicht – von 35.000,00 € aus. Dies soll darlegen, dass Wärmepumpen nicht, wie oft publiziert wird, unverhältnismäßig teurer im Vergleich zu Gasthermen oder Ölanlagen sind.

Hier wird nicht nur die Investition, sondern auch der Betrieb einer Luft/Wasser-Wärmepumpe betrachtet. Ausschlaggebend sind Leistungsangaben, die jeder Hersteller veröffentlichen sollte, da diese erheblichen Einfluss auf die Betriebskosten haben.

Ist eine durch die BAFA geförderte Wärmepumpe inkl. aller Zusatzkomponenten nicht richtig ausgelegt, kann durch die Betriebsprüfung festgestellt werden, dass diese Anlage nicht die Voraussetzungen für die Förderung erfüllt. Dies kann dazu führen, dass die Förderung zurückerstattet werden muss – zusätzlich entstehen erhöhte Energiekosten.
3. Begrifflichkeiten

Nachfolgend haben wir bestimmte Begriffe näher erläutert, welche im Zusammenhang mit Wärmepumpen regelmäßig auftauchen.

COP steht für „Coefficient of Performance“. Der COP gibt das Verhältnis zwischen der abgegebenen Heizleistung zur aufgenommenen elektrischen Energie an. Es werden 4 Außentemperaturen (+12°C, +7°C, +2°C und -7°C) und 2 Vorlauftemperaturen (35°C und 55°C) als Ausgangswerte im Heizmodus herangezogen. Umso höher dieser Wert ist, desto wirtschaftlicher ist die Wärmepumpe.

Beispiel:
  • Wieviel Energie (elektrisch) wird bei einer 8kW Split-Wärmepumpe und bei einer Außentemperatur von -7°C benötigt, um die Vorlauftemperatur auf 55°C aufzuheizen?
    8kW (thermisch) : 3kW (elektrisch) = COP 2,66.
  • Wieviel Energie (elektrisch) wird bei einer 8kW Split-Wärmepumpe und bei einer Außentemperatur von +7°C benötigt, um die Vorlauftemperatur auf 55°C aufzuheizen?
    8kW (thermisch) : 2kW (elektrisch) = COP 4.
Der COP wird im Labor gemäß EN 255 und EN 12511 ermittelt. Dieser Wert dient der Vergleichbarkeit der verschiedenen Wärmepumpen der jeweiligen Hersteller. Bei der Ermittlung des COP wird immer nur „eine“ Betriebsbedingung (Beispiel: Außentemperatur -7°C; Vorlauftemperatur 55°C) zugrunde gelegt.

SCOP steht für „Seasonal Coefficient of Performance“. Die zugrunde gelegten Temperaturen sind die gleichen wie beim COP in Punkt 3.1, jedoch werden hier zusätzlich noch die drei Klimazonen innerhalb Europas (Nord, Mittel und Südeuropa) herangezogen. Die vier Außentemperaturen sollen die Jahreszeiten simulieren, in denen die Wärmepumpe in Betrieb ist. Grundlage ist die DIN EN 14825.

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) beschreibt die Effizienz des gesamten Heizsystems über ein Jahr. Der Wert gibt wie beim COP / SCOP das Verhältnis zwischen der benötigten elektrischen Energie und der daraus erzeugten thermischen Energie aus. Die JAZ kann im Vorfeld z. B. durch den JAZ-Rechner vom BWP berechnet, aber erst im reellen Betrieb ermittelt werden. Seit dem 01.01.2023 ist die JAZ wieder relevant für die BAFA-Förderung. Sie muss mindestens einen errechneten Wert von 2,7 ausweisen.

Als zentrale Komponente dient ein Pufferspeicher der Aufnahme der erzeugten thermischen Energie durch vorhandene Wärmeerzeuger wie Wärmepumpe, Solarthermie, Kaminofen mit Wassertasche oder einem weiteren Öl- oder Gaskessel.

Berechnungsgrundlage (laut VDI 4645):
  • Leistung (Wärmepumpe) × 20 l/kW (Heizkörper)
  • Leistung (Wärmepumpe) × 40 l/kW (Fußbodenheizung)
Dies sind Mindestanforderungen. Weitere Faktoren wie Solarthermie können die Speichergröße beeinflussen.

Warmwasserspeicher

Warmwasserspeicher sind in der Art der Beheizung zu unterscheiden. Die direkt beheizten haben einen eigenen Brenner mit der entsprechen Gasanlage und einer ständig vorhandenen Zündflamme. Aus energetischen Gründen wurden diese in den letzten Jahren immer weniger. Diese wurden in den 80ern und 90ern beim Austausch des Heizsystem durch indirekt beheizte Warmwasserspeicher ersetzt. Die heutigen Speicher sind aus emaillierten Blech mit Opferanode als Korrosionsschutz oder aus Edelstahl. Warmwasserspeicher sind vom Volumen in der Regel so ausgelegt, dass sie den Tagesbedarf der Nutzer decken können. Überschlägig werden 50l/Person und Tag bei normalen Komfortansprüche. Das bedeutet, dass in einem Einfamilienhaus schnell Speicher von 200l bis 300l betrieben werden müssen. Um ein Legionellenwachstum zu minimieren liegt die Speichertemperatur gemäß den Regeln des DVGW´s bei 60°. Insgesamt steht hier eine hohe Energiemenge um abgerufen zu werden bereit. Hinzu kommen Stillstandsverluste die ständig durch nachheizen ausgeglichen werden müssen. Aus rein energetischen und somit aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten, sollte geprüft werden, ob es nicht Sinn macht, diesen Speicher gegen ein effizienteres System auszutauschen. Hier kann es je nach Wärmeerzeuger sein, dass nur 75% der Primärenergie (Öl oder Gas) im Speicher ankommt. Der Rest sind Verluste. Die erforderliche Leistung für die Versorgung mit Warmwasser muss zur Wärmebedarfsberechnung nach DIN 12831 auf addiert werden.


Trinkwasserwärmepumpe

Trinkwasserwärmepumpen (Hisense Hi-Water) sind an der Selle wesentlich effizienter. Dies liegen bei bis zu 4,1(1kW elektrische Energie = 4,1kW thermische Energie). Durch den Austausch des vorhandenen Speichers durch eine Trinkwasserwärmepumpe erhöht sich je nach Heizsystem auch die Effizienz der Wärmepumpe, da diese nicht mehr die hohen Vorlauftemperaturen für die Warmwasserbereitung erzeugen muss. Die Hisense Hi – Water gibt es in nom. Größen von 200l und 300l und zukünftig auch mit einem Anschluss an die Solarthermie.


Durchlauferhitzer

Durchlauferhitzer erzeugen nur nach der erforderlichen Menge das Warmwasser durch Strom. Durchlauferhitzer gibt es in 2 Varianten. Der hydraulische hat in der Regel 3 Stufen. Die 3 Stufen sind mit Leistungen der an das Wasser abzugebende Energie gebunden. Hier findet keine Messung der Wassertemperatur statt und dadurch ist die Effizienz eher gering anzusehen. Der elektronische Durchlauferhitzer misst die Ausgangstemperatur (Führungsgröße) und gibt nur so viel elektrische Energie zu, um die eingestellte Temperatur zu erreichen. Die Effizienz ist an der Stelle höher als bei einem hydraulischen Durchlauferhitzer.


Frischwasserstation

Frischwasserstation funktionieren wie ein hydraulischer Durchlauferhitzer. Die notwendige Energie wird mittels Umwälzpumpe (in der Frischwasserstation integriert) aus dem Pufferspeicher entnommen und sobald durch die Entnahme der Druck im System sinkt (Fließdruck) und der Wasserdruckschalter die Umwälzpumpe frei schaltet. Durch den ebenfalls in der Frischwasserstation vorhandener Plattenwärmetauscher wird die Energie von der Heizseite auf die Trinkwasserseite übertragen. Wenn die Entnahme von Warmwasser beendet ist, steigt der Druck im System (Ruhedruck) und die Umwälzpumpe wird nicht mehr mit Strom versorgt. Frischwasserstationen arbeiten sehr effizient. Dies geschieht dadurch das keine Warmwasserbevorratung von 200l oder 300l notwendig ist. Eine Versorgung des Pufferspeichers, der auch als Energiespeicher für die Versorgung der Frischwasserstation dient, mit Solarthermie oder einer PV – Anlage steigert die Gesamteffizienz des Gesamtsystem Heizung.

Nachfülleinrichtungen werden benötigt, wenn im Heizkreis regelmäßig Wasser nachgefüllt werden muss. Sie stellen sicher, dass die Heizungsanlage automatisch und normgerecht mit Wasser nachgespeist wird.

Ausdehnungsgefäße nehmen das sich bei Erwärmung ausdehnende Wasser im Heizsystem auf und halten so den Anlagendruck konstant. Sie sind ein wichtiger Bestandteil für einen sicheren und stabilen Heizungsbetrieb.

Magnetitabscheider entfernen magnetische Schmutzpartikel wie Rost und Eisenoxid (Magnetit) aus dem Heizungswasser. Dadurch werden Schäden an Pumpen, Ventilen und Wärmetauschern reduziert und die Lebensdauer des Gesamtsystems verlängert.

Die VDI-Richtlinie 4645 beschreibt die Planung, Errichtung und den Betrieb von Wärmepumpenanlagen für Heiz- und Trinkwassererwärmung in Ein- und Mehrfamilienhäusern. Sie dient als praxisnaher Leitfaden und Qualitätsstandard für Fachplaner und Installateure.

Die DIN EN 12831 regelt die Berechnung der Heizlast von Gebäuden. Sie ist Grundlage für die Dimensionierung von Heizsystemen und damit auch für die Auswahl der passenden Wärmepumpenleistung.

Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) legt verbindliche Anforderungen an die Qualität von Trinkwasser in Deutschland fest. Sie regelt Grenzwerte, Pflichten der Betreiber und Maßnahmen zur Sicherstellung der hygienischen Unbedenklichkeit.
4. FAQ

Uns ist wichtig, dass Sie am Ende dieses Artikels gut informiert sind und die richtige Entscheidung für Ihre Heizungsanlage treffen können. Deshalb haben wir auch eine umfassende Liste der häufig gestellten Fragen zusammengestellt, um etwaige Unklarheiten zu beseitigen.

Die Bezeichnung „Experte“ ist rechtlich nicht geschützt. Der „Handwerksmeister“, der „Sachkundige“, der „Sachverständige“ ist hingegen eine gesetzlich geschützte Bezeichnung. Der Experte „kann“ die entsprechenden Ausbildungen haben, muss er aber nicht.

Als erstes muss man sich die Frage stellen, was Altbauten überhaupt sind. Da wir keine „Experten“ für die Definition „Altbau / Neubau“ sind, haben wir folgende Definition gefunden:

"Die Abgrenzung zwischen Neubau und Altbau ist nicht klar definiert. Zwar besagt das Mietrecht, dass alle Bauten nach 1949 als Neubauten deklariert werden. Ab diesem Zeitpunkt wurde beim Hausbau vornehmlich Beton verwendet und es kamen Verbund- und Isolierfenster zum Einsatz. Alle Häuser, die vorher gebaut wurden, sind demnach Altbauten. Doch würden Sie ein schon 60 Jahre altes Haus als Neubau bezeichnen? Deshalb gelten auch andere Definitionen. Architekten verstehen unter Altbauten Gebäude aus der Gründerzeit mit mehr als drei Meter hohen Decken, Dielen- und alten Parkettböden, Holzbalkendecken, Stuckverzierungen und Kastenfenstern. Neubauten dagegen sind Häuser, die kürzlich fertiggestellt wurden und vor dem Erstbezug stehen."

Quelle: Citigrund
Das nachfolgende Diagramm zeigt die Energieverbräuche von Gebäuden ab 1900. Hier ist klar zu erkennen, dass Gebäude 1900 bis 1940 auf Grund ihrer Masse auf ähnlichen Werte kommen, wie die nach der ersten Wärmeschutzverordnung aus dem Jahr 1977. In den Nachkriegsjahren wurde auf Wärmeschutz, ob bewusst oder unbewusst, nicht so viel wert gelegt. Das hat sicherlich auch was mit der Knappheit an Baumaterialien zu tun. Nach der Ölkrise Anfang der 70er wurden die ersten Gesetze erlassen, die den Energieverbrauch von Gebäuden (speziell von Wohngebäude) stark reduzieren sollen. Dieser Verlauf von Anpassungen der Verbräuche findet bis heute statt.

Kein Experte kann grundsätzlich sagen, ob Wärmepumpen für den Altbau geeignet sind oder nicht. Hierfür bedarf es einer Heizlastberechnungen nach DIN 12831 und an die anschließende Auslegung der Wärmepumpe nach VDI 4645. Es kann durch aus sein, dass ggf. einige wenige Heizkörper ausgetauscht werden müssen, um dann eine Wärmepumpe effizient zu betreiben. Genau um diese Effizienz geht es letzten Endes. Eine große Rolle spielt hierbei der SCOP im Vorfeld und später im Betrieb des Heizsystem die JAZ (tatsächliche).

Hier sind die Ursachen vielfältig, so dass Sie sich folgende Fragen stellen müssen:
  • Ist die Wärmepumpe zu klein ausgelegt und übernimmt der Heizstab die fehlende Leistung?
  • Ist der Bivalenzpunkt in der Regelung zu hoch eingestellt?
  • Hat sich das Nutzerverhalten geändert?
  • Hat sich die Personenanzahl im Haushalt erhöht?
  • Dusche ich öfters als bei der ineffizienteren Altanlage?
  • Gab es einen außergewöhnlich kalten Winter?
  • War die Heizperiode außergewöhnlich lang?
  • Wurde das Heizsystem regelmäßig gewartet?
  • Wurde das Heizsystem gemäß der VDI 4645 / DIN 12831 erstellt?
  • Hat die Wärmepumpe einen niedrigen SCOP? (siehe Punkt 3.2 – JAZ-Rechner des BWP)

Das kommt durch die optimale Planung und Ausführung der Sanierung des Heizsystems durch den Fachbetrieb, sowie durch das Nutzverhalten, das sich dem Heizsystem angepasst hat.

Das liegt daran, dass sich die gesetzlichen und auch die technischen Anforderungen in den letzten 40 Jahren ständig angepasst haben. Hier ist der Fokus auf effiziente Anlagen ausgerichtet.

Wohngebäuden der Nachkriegsjahre (siehe Punkt 4.2) sollte eine besondere Rolle zukommen. Hier steht die Gebäudehülle im Vordergrund. Bei Verbräuchen von 150 kWh/m²/a und darüber sollten Dämmmaßnahmen der Gebäudehülle im Vordergrund stehen. Dies muss aber anhand der DIN 12831 geprüft werden.

Wärmepumpen können zum Stromfresser werden, wenn sich im Vorfeld nicht an das Regelwerk gehalten wurde oder sich die Nutzungsbedingungen erheblich geändert haben.

Der Schalldruckpegel und die Schallleistungen sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Jedoch sind alle BAFA – gelisteten Wärmepumpen dem Regelwerk entsprechend und erfüllen die gesetzlichen Vorgaben. Lautstärke empfindet jedoch jeder anders. Bei einer optimal ausgelegten Wärmepumpe wird die Außeneinheit (Schallquelle) im Normalbetrieb kaum noch wahrgenommen. Der „Bundesverband Wärmepumpe“ hat auf seiner Seite einen Schallrechner bereitgestellt.

Grundsätzlich sollte jeder Heizungs- und Kältefachbetrieb die Arbeiten regelkonform durchführen können. Im optimalen Fall arbeiten beide Betriebe zusammen und können ihr gemeinsames Wissen bündeln. Die Einhaltung der Regelwerke ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss und ein effizientes Betreiben des neuen Heizsystems.

Diese Frage ist mit einem klaren „Ja“ zu beantworten. Der Eigentümer muss den Fachbetrieb für einen erfolgreichen Austausch des Heizsystems unterstützen. Beispiele:
  • Verbrauchsdaten übergeben
  • Zugang zu allen Räumen gewähren (für Berechnung der Heizlast gemäß DIN 12831)
  • Nutzungsgewohnheiten offenlegen
  • Absprachen bezüglich der Standorte der neuen Komponenten treffen
  • Vorlauftemperaturen ggf. vorab auf Niveau der neuen Wärmepumpe anpassen

Die Anschaffungskosten können je nach örtlichen Gegebenheiten variieren. Ausschlaggebend ist unter anderem der Umfang der Arbeiten. Beispiel:

Anschaffungskosten Wärmepumpe:

PostenKosten
Demontage des vorhandenen Heizsystems3.000,00 €
Demontage des Öltanks
(Demontage der Gasanlage)
3.000,00 €
(1.500,00 €)
Wärmepumpe 8 kW10.000,00 €
Zusätzliche Komponenten7.000,00 €
Montage5.000,00 €
Summe28.000,00 €
MwSt. 19 %5.320,00 €
Gesamtsumme33.320,00 €
abzgl. Förderung 35 %11.662,00 €
Investitionssumme21.658,00 €


Anschaffungskosten konventioneller Wärmeerzeuger:

PostenKosten
Demontage des vorhandenen Heizsystems3.000,00 €
Gasbrennwerttherme 20 kW4.000,00 €
Zusätzliche Komponenten4.000,00 €
Kaminsanierung3.000,00 €
Montage4.000,00 €
Summe18.000,00 €
MwSt. 19 %3.420,00 €
Gesamtsumme21.420,00 €
Förderung 0 %0,00 €
Investitionssumme21.420,00 €
Hinweis: Die Angaben können variieren – lassen Sie sich beide Varianten anbieten, um einen tatsächlichen Vergleich zu haben.

Folgende Annahmen: Heizleistung 8 kW, 2000 Betriebsstunden/a, Verbrauch 16.000 kWh

Wärmepumpe (JAZ 3,0):

PostenKosten
5.333 kWh x 0,248 €/kWh1.322,58 €
Wartung200,00 €
Instandsetzung50,00 €
Summe jährlich1.572,58 €
Kosten auf 20 Jahre31.451,60 €
Beispiel: Hisense Split Wärmepumpe JAZ: 4,14 → 24.169,08 € / 20a


Gasbrennwert:

PostenKosten
16.000 kWh x 0,10 €/kWh1.600,00 €
Wartung250,00 €
Instandsetzung50,00 €
Schornsteinfeger40,00 €
Gasbrauchsfähigkeitsprüfung (12-jährig)40,00 €
CO₂-Steuer 2025177,00 €
Summe jährlich2.157,00 €
Kosten auf 20 Jahre43.140,00 €
Hinweis: CO₂ bei Ölkesselanlagen: 266 g/kWh. Für die o.g. Berechnung wird keine Gewähr übernommen, da sich die Kosten jederzeit ändern können.

Jede technische Anlage sollte gewartet werden. Dies hat gerade im Heizungsbereich Auswirkungen auf:
  • Hygiene im Trinkwasser (Legionellen Gefahr)
  • Die Jahresarbeitszahl und somit auf Ihre Betriebskosten
  • Vorzeitiges Erkennen von Schäden und dadurch verursachte Folgeschäden
  • Vermeiden von teuren Notdiensteinsätzen

Wenn an der Wärmepumpe eine Störung/Fehler vorliegt, kann es sein, dass der Nutzer dies nicht zur Kenntnis nimmt und dadurch der Heizbetrieb eine gewisse Zeit nur über den Heizstab erfolgt. Das kann erhebliche Auswirkungen auf die Betriebskosten haben.

Unsere Empfehlung: Heizstab deaktiviert lassen. Bei einer Störung fällt die Temperatur im Wohnbereich und/oder im Trinkwasserspeicher. Wenn der Heizstab korrekt elektrisch angeschlossen ist, kann er manuell aktiviert werden. Der Fachbetrieb sollte sofort informiert werden, um die Fehlerursache zu beheben.

Hier geben die jeweiligen Landesbauordnungen (LBO) ausreichend Informationen. Dies ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Beispiel NRW: Gemäß einem Runderlass 12/2022 wurde der Mindestabstand von 3 m auf 0,5 m reduziert.

Grundsätzlich sollte bei der Baubehörde vor Beginn der Sanierung angefragt werden, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen!

Grundsätzlich sollte jeder überprüfen, ob er an seinem Heizverhalten etwas ändern kann. Eine neue Heizungsanlage, egal ob Gas-, Ölheizung oder Wärmepumpe, bringt immer systembedingte Veränderungen mit sich. Häufig ist die Reduzierung der Systemtemperaturen ausschlaggebend.

Hierdurch entsteht ein anderes Temperaturempfinden, welches bei jedem unterschiedlich ist. Misst man dann die Raumtemperaturen, so werden diese trotz niedrigerer Vorlauftemperaturen erreicht.

In der Berechnung unter Punkt 4.12 wurde das Beispiel bezüglich der JAZ von 3 gewählt. Dies entspricht den gängigen Produkten auf dem Markt.

Dieser Wert ist immer von den Nutzerbedingungen und den örtlichen Gegebenheiten abhängig. Hisense Wärmepumpen können einen JAZ von über 4 erreichen. Deshalb vergleichen Sie grundsätzlich die angebotenen Produkte mit denen von Hisense.

Nach dem Erhalt der vergleichbaren Angebote und der Prüfung der technischen Daten kann die Beantragung der Fördermittel bei der BAFA online erfolgen.

Wichtig: Nach der Beantragung lassen sich die Kosten nicht mehr auf einen höheren Betrag ändern, auch wenn der Betrag nach Erhöhung unter dem förderfähigen Betrag von 60.000 € pro Jahr liegt.

Erst nach Durchführung der Sanierung und dem Einreichen aller notwendigen Dokumente (Rechnungen und Nachweise) beim Fachhandwerker erfolgt die Prüfung durch die BAFA. Nach Vollständigkeit kann der Zuschuss ausgezahlt werden.

Eine Vergleichbarkeit von Angeboten ist für den Endkunden schwierig. Ein entscheidender Ansatz ist die errechnete Jahresarbeitszahl (JAZ).

Diese sollte vom Angebotsersteller angegeben werden und ist der wichtigste Faktor für die Betriebskosten über die gesamte Lebenszeit der Wärmepumpe.

Es ist sinnvoll, einen Wartungsvertrag für die Heizungsanlage inkl. Wärmepumpe abzuschließen.

Durch Verschmutzung und Abnutzung kann sich die JAZ verschlechtern, was die Betriebskosten erhöht. Zudem hat die Wartung Einfluss auf die nach §60a des GEG geforderte Betriebsprüfung, wenn mindestens 6 Wohnungen oder selbstständige Nutzungseinheiten versorgt werden.

Der Hisense Unternehmensverbund ist auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Luft/Wasser- und Luft/Luft-Wärmepumpen spezialisiert.

Mit jahrzehntelanger Erfahrung und Produktionskapazitäten im Millionenbereich gehört Hisense zu den Top-Anbietern weltweit. Besonders die Hi-Therma Serie erreicht JAZ-Werte bis zu 5,1.

In Deutschland ist CP-Kaut seit 2014 Generalimporteur und bietet direkte Fachunterstützung, maßgeschneiderte Produkte für den Markt sowie persönliche Nähe zu den Fachbetrieben.
Stand: 07.08.2023